Ferienspiele 2012

Leben wie zu Uromas Zeiten

Ferienspiele enden bei Dreschflejeln

Löhnberg-Niedershausen (hen). Zum Abschluss der Löhnberger Ferienspiele haben die Kinder einen Tag bei den "Nirrerschäuser Dreschflejeln" verbracht. Hier erlebten sie, was für ihre Urgroßeltern in jedem Sommer alltäglich war: Die Ernte auf den Feldern und die Verarbeitung zu Produkten wie Brot und Butter.

Vor der Vereinshütte der Dreschflejel duftete es köstlich. In den Flammen eines kleinen Feuers garte an langen Holzstecken eine Teigrolle zu frischem Stockbrot. Sobald es die typisch dunkle Farbe hatte, ziehen es die Kinder vom Stecken ab, ließen es kurz auskühlen und bestrichen es dann mit frischer Butter. "Mmhh, das schmeckt klasse", sagte Tamara. Kein Wunder, denn die Neunjährige hatte nicht nur das Stockbrot, sondern auch die Butter selbst gemacht.

Früher betrieben viele Familien selbst Landwirtschaft, heute gibt es auf den Dörfern kaum noch bäuerliche Betriebe. Die 1982 gegründeten Nirrerschäuser Dreschflejel, die sich der Pflege und Erhaltung des dörflichen Brauchtums verschrieben haben, zeigten den Ferienspielkindern, was es früher in ihren Dörfern alles zu tun gab während der Erntezeit.

Kinder stampfen Butter selbst

Von der Vereinshütte in Niedershausen aus starteten 17 Mädchen und Jungen aus Löhnberg, Obershausen undNiedershausen gemeinsam mit dem Vorsitzenden der Dreschflejel, Marco Krummer, sowie Christian Engelmann und Felix Timm zu einen kleinen Ausflug auf die Felder. Dort sollten sie Weizen schneiden, Mais ernten und Holzstecken für das Stockbrot schnitzen. Wieder zurück, ging es erst einmal ans Getreidedreschen, natürlich von Hand mit einem Dreschflegel, wie es früher üblich war, als die Menschen noch keine Maschinen für diese Arbeit hatten. Die Kinder hatten die Technik erstaunlich schnell heraus und zeigten vollen Körpereinsatz.

Zum Abschluss hieß es dann noch die Spreu vom Weizen zu trennen. Dazu griff jedes Kind eine Ecke des großen Tuchs, auf dem das Korn und Stroh lagen, und warfen es in die Luft, wo der Wind das leichte Stroh wegtrug und das schwere Korn zurück blieb.

Zwar war es nicht ihr eigenes Getreide, das sie für das Stockbrot verwendeten, dafür stellten die Kinder aber selbst die Butter her. Damit aus der flüssigen, gerahmten Milch feste Butter wird, war ganz schön Muskelkraft gefragt, bei der auch die Mädchen große Ausdauer bewiesen.

An so einem Tag schmeckte das Selbstgemachte irgendwie besser als die gekauften Produkte, da waren sich alle Kinder einig. Die Nirrerschäuser Dreschflejel, die im Vorjahr erstmals ein Angebot für die Ferienspiele gemacht haben, hatten auch in diesem Sommer begeisterte Teilnehmer.

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