Festrede zum 25-jährigen Vereinsjubiläum

Festrede von Thomas Zipp anlässlich des 25-jährigen Bestehens der Nirrerschäuser Dreschflejel e. V. 1982 am 24 Juli 2007 im Anschluss an den Festgottesdienst.

Sehr geehrte Damen und Herren,
Freunde der Dreschflejel,
Vereinskammerden,
liebe Gäste,


ich darf Sie alle rechtherzlich zu dem heutigen Tag hier begrüßen und freue mich, Dass Sie zu unserer Feier gekommen sind.
Bevor ich mit meiner Rede weiter fortfahre, möchte ich Sie bitten aufzustehen, damit wir gemeinsam der verstorbenen Vereinsmitglieder Wilhelm Fornof und Fritz Birker
gedenken können.

Besonders möchte ich heute an dieser Stelle die Gründungsmitglieder der Dreschflejel erwähnen. Leider haben nicht viele davon den Weg hier her gefunden,
obwohl sie alle persönlich eingeladen wurden. Damit diese Aufzählung wertfrei angesehen werden kann, nehme ich sie in alphapethischer Reihenfolge vor:

Wilhelm Fornof verstorben
Olaf Groß ausgetreten
Helmut Hochgürtel passiv
Klaus Henche passiv
Werner Knetsch passiv
Axel Köpper ausgetreten
Holger Kuhl passiv
Martin Lichert passiv
Andreas Naumann ausgetreten
Klaus Reis passiv
Hans Schiller passiv
Armin Theis passiv
Hans-Jürgen Weber ausgetreten
Volkmar Wern wieder aktiv (Hüttenwart)
Jörg Würz passiv
Norbert Zechel passiv
Marcus Zimmermann passiv
Matthias Zipp wieder aktiv
Thomas Zipp II. aktiv (Backesbeauftragter)
Matthias Zitterbart ausgetreten

Ebenso möchte ich die Ehrengäste begrüßen, die wir eingeladen haben, und die den
Weg zu uns fanden:

Vorne weg unser Ehrenmitglied Runfried Schuster, der für uns den Festgottesdienst ausgestaltete.
Herrn Dekan Reichard als Vertreter für das evangelische Dekanat und der Kirchengemeinde.
Herrn Dr. Frank Schmidt, Mitglied des Bundestages, und Präsident der Gemeindevertretung.
Herrn Jörg Sauer, Bürgermeister der Gemeinde Löhnberg.
Herrn Helmut Jung, stellvertretender Landrat des Landkreises Limburg-Weilburg in seiner Funktion als 1. Kreisbeigeordneten.
Ebenso Tobias Eckert, amtierender Landtagskanditat für den hiesigen Wahlkreis.

Vielen Dank, dass sie sich die Zeit genommen haben, um mit uns hier ein paar
Stunden zu verbringen.

Vorab: Ich gehöre nicht mehr dem Vereinsvorstand der Dreschflejel an. Ich wurde aber vom Verwaltungsrat gebeten, heute hier durch das offizielle Programm zu
führen. Für diese Ehre möchte ich mich an dieser Stelle recht herzlich bedanken. Allerdings, müssen sie es jetzt aushalten, und wenn sie sich beschweren wollen,
dann nicht bei mir, ich bin hier nur beauftragt, - zu verantworten hat das der Verwaltungsrat.

Der Programmablauf sieht für heute wie folgt aus:

- Geschichtlicher Rückblick durch mich
- Anschließend Grußworte, insofern sie positiv gestaltet sind
- Kaffee und Kuchen
- Highland Games
- Musik und Tanz, mit Siegerehrung

Wie gestaltet man einen geschichtlichen Rückblick auf 25 Jahre Dreschflejel? Das war die Frage die ich mir stellte, und versuchte diese zu bearbeiten. Folgende
mögliche Varianten konnte ich mir vorstellen: 

- Orientiere ich mich dabei an der Wandlung der Satzung
- an der Fülle der Aktivitäten
- am Wandel der Aufgaben und Ideen
- Durchführung von Projekten
- Mitgliederentwicklung
- Auslandsreisen
- zeitgeschichtliche Betrachtungsweise
- oder Entwicklung der Mitgliedsbeiträge?

Ich entschied mich für die zeitgeschichtliche Betrachtungsweise, d. h. für heute, ich wollte die Dreschflejel und deren Aktivitäten, in den geschichtlichen Zeitkontext
einreihen. Wenn wir heute 25 Jahre Dreschflejel feiern, heißt das, dass die Dreschflejel 1982 gestartet sind, aber eigentlich sind wir schon 1979 gestartet, aber der Entschluss
einen Verein zu gründen, fand erst 1982 statt. 

Die Jahrgänge 1962/1963 waren drei Jahre in Folge als Kirmesburschen aktiv. Ursache war die Tatsache, dass die nachfolgenden Jahrgänge nicht so
geburtenstark waren, bzw. eher unmodiviert. Aufgrund dieser ständigen Verpflichtung gegenüber der Traditionskirmes gründeten
wir den Verein „Nirrerschäuser Dreschflejel“, genau fünf Jahre nach dem Erscheinen der ersten Ausgabe der Zeitschrift „Emma“, Herausgeberin Alice Schwarzer, die mit
dieser Zeitung den männlich dominierten Strukturen den Kampf ansagte.

Da könnte man denken:
Ja haben die jungen Männer in dem idyllischen Kallenbachtal denn niemals über den Rand des Köppels, der Hardt oder des Dobergs hinübergeschaut?
Einen reinen Männerverein!? Nur Männer werden aufgenommen?
Ein Rückfall ins Patriarchat!
Diese Entscheidung, eine reine Männerriege zu sein, hat man den Dreschflejel zu der damaligen Zeit teilweise übel genommen. Zeitweise wurden die Dreschflejel
diesbezüglich auch angegriffen.

Beispiel:
Bei einem Treffen von Heimatkundler, sollten wir die Dreschflejel vorstellen. Nach der Vorstellung des Vereins gab es die Möglichkeit, dass Fragen aus dem Publikum
gestellt wurden. Eine Frau fragte: „Im Rahmen der Gleichberechtigungsdebatte sind sie etwas veraltet, obwohl sie ein junger Verein sind. Sehen sie eine Chance, jemals
Frauen aufzunehmen?“
Die Antwort lautete damals: „Stellen Sie uns die Frage noch einmal, wenn bei den Landfrauen oder der Frauenhilfe auch Männer aufgenommen werden!“ Damit war
das Thema lang Zeit vom Tisch. Weshalb wir eigentlich ein reiner Männerverein wurden, können Sie unter
www.dreschflejel.de „Über Uns“ nachlesen. 1985 am 7. Juli, als der 17-jährige Boris Becker zum ersten Mal in Wimbledon
gewann, feierten die Dreschflejel mit dem Gasthaus Neu zusammen ihr erstes Backesfest.
Nach 6-monatiger Renovierungsarbeit konnte das Backhaus aus den 50-iger Jahren des vorigen Jahrhunderts wieder in Betrieb genommen werden.

1987 ist ein weiterer Meilenstein in der Geschichte der Dreschflejel:
- Das erste rot-grüne Bündnis scheitert. Holger Börner entlässt Joschka Fischer aus dem Amt des hessischen Umweltministers. Walter Wallmann wird das
erste Mal hessischer Ministerpräsident.
- Der erste maschinenlesbare deutsche Personalausweis wird ausgehändigt.
An wen?
Erika Mustermann.
- Honecker besucht das erste Mal Bonn, muss das erste Mal „Pfälzer Saumagen“ essen, worum wir ihn nicht beneiden, und erhält von Udo
Lindenberg eine Gitarre mit den Worten: Gitarren statt Knarren!
- Steffi Graf wird mit 19 Jahren durch einen Sieg in Manhattan Beach Weltrangliste erste im Tennis.
- Thomas Gottschalk moderiert das erste Mal „Wetten Dass“

Und die Dreschflejel fahren zum ersten Mal nach Melsungen und repräsentieren auf dem Hessentag zum ersten Mal den Ort Niedershausen, die Gemeinde Löhnberg
und den Landkreis Limburg-Weilburg. Und sie feiern bescheiden zum ersten Mal ihren 5. Geburtstag im Gasthaus Fornof.
Nur die Vereinsmitglieder und deren Partnerinnen, Ehefrauen, damals noch einige wenige. Ebenso einige wenige Vertreter aus Politik und Kirche feierten mit.
Bescheidenheit war eigentlich fehl am Platze, denn kaum jemand in der Bevölkerung gab dem damaligen neuen Verein im Ortsgeschehen eine Halbwertszeit von fünf
Jahren.

1992
- Die RAF beendet nach 22 Jahren ihren bewaffneten Widerstand und Kampf gegen die BRD und kündigt Gewaltverzicht an
- In Südafrika endet die Rassentrennung (Appartheit). Nelson Mandela und de Klerk werden Partner für Südafrika.
- Erich Honecker wird in Berlin inhaftiert. Es gibt im Gefängnis kein Saumagen mehr, wahrscheinlich wegen dem Grundsatz des humanen Strafvollzugs,
dafür gibt es H20 und Brot. Zu Beginn der Niedershäuser Kirmes hin, im November 1992, beginnt Honeckers Prozess.
- Bill Clinton wird der neue Präsident der USA, kennt aber Monika Lewinsky noch nicht, raucht aber schon Zigarren.
- Willi Daume tritt als NOC-Präsident ab. Mit ihm endet eine Sportära. Daume ist schockiert über die zunehmende Kommerzialisierung des Sports.
- Die Kirmes 1992 wird stärker kommerzialisiert.

Die Dreschflejel beschließen Anfang 1992 keine weitere Kirmes durchzuführen, somit wurde 1991 die letzte traditionsreiche Kirmes in Niedershausen zelebriert.
Im Juli 1992 feiern die Dreschflejel auf dem Minigolf unter einem unzählbaren Kerzenlichtermeer ihr 10-jähriges Bestehen. Die „Strangers“ spielen zum Tanz auf
(vorwiegend) Rock, und seit derzeit wird auf den Minigolf das Sommerfest gefeiert, dass das Waldfest abgelöst hat.
Dieses Jahr (2007) durften die Dreschflejel sich das erste Mal am Sommerfest mitbeteiligen.

1997
- Jan Ullrich gewinnt die Tour de France als erster Deutscher.
- Mercedes hat Schwierigkeiten mit Elchen. Der A 190 fällt um.
- England verliert ihre Prinzessin der Herzen.
- Hongkong fällt an China, was mit einem Brillant Feuerwerk gefeiert wird.

Und die Dreschflejel feiern ihren 15. Geburtstag und die Einweihung, nach einjähriger Bauzeit, ihres Vereinsheims, was eine Zerreißprobe für den Verein war.
Finanziell wurde das ganze Projekt komplett aus der Vereinskasse finanziert, lediglich der Grund und Boden wurde von der Gemeinde auf Erbpacht zur Verfügung
gestellt. Hier macht sich eine besonnene Finanzpolitik der vergangen Jahren im wahrsten Sinne des Wortes „bezahlt“.
1997 bereicherten die Dreschflejel Niedershausen wieder mit einem alten vergessen dörflichem Fest. Es erfolgte die Neuauflage des Gaasefestes.

2002
- Der Euro wird eingeführt – und in Hessen wird klar, dass Schwarzgelder ausgeführt wurden.
- Im Fernsehen gibt es das erste Duell der Kanzlerkandidaten Stoiber/Schröder. Westerwelle geht lieber in den Container.
- Der Transrapid absolviert in Shanghai seine Jungfernfahrt.

Und die Dreschflejel feiern ihren 20-igsten Geburtstag - gleichzeitig mit dem Gassefest auf den Festwiesen in den Brüchern. Es zeigte sich, dass es eine gute
Wahl war, den Festplatz dorthin zu verlegen. Das Gaasefest wird über die Grenzen der Gemeinde hinaus bekannt, und ist vom
Ausstellungsstandard her führend in Hessen. Sie bekommen von den hessischen Ziegenzüchtern eine sehr gute Noten für Organisation und Durchführung der
Ziegenschau.

2007
- Bei der Documenta in Kassel (Ausstellung für zeitgenössische Kunst) blüht der Mohn nicht wann er soll, sondern wie er will; und unter den strengen
Augen des Herkules gedeiht kein Reis, - wen wundert’s im Land des Krauts und der Kartoffeln -.
- Deutschland streitet sich um ein einheitliches Raucherdiskriminierungsgesetz
- Die Tour de France wird zur Tour de Farce

Und die Dreschflejel stehen im 25. Jubiläumsjahr was unter dem Zeichen der Retrospektive steht Alte Gepflogenheiten von den ersten Dreschflejeljahren sollten in
Erinnerung gerufen werden. Es gibt einen massiven Wechsel im Vereinsvorstand. Dieser Wandel bewirkt, dass
sich das Durchschnittsalter des Vorstandes sich wesentlich verjüngt. Dieser Wandel fand an der Jahreshauptversammlung an Altweiberfasching statt.
Es findet ein Grillfest am 16. Juni statt. Mit Erntedankfestfeier geht es diese Jahr noch weiter.
Und seinen Abschluss findet das Jubiläumsjahr mit einem Erinnerungskirmeszug.

Soweit die geschichtliche Sortierung.

Satzungsgemäß müssen wir diese Entwicklung des Vereins anders betrachten. Wir sind nicht vor 25 Jahren zusammengekommen und haben gesagt:
Hoppla, wir sind Deutsche. Und des Deutschen liebstes Hobby war einmal die Gründung und Organisation von irgendeinem Verein.

Na dann machen wir das jetzt Mal, obwohl zu der damaligen Zeit die Vereinsmeierei verpönt ist. Und weil wir noch einen draufsetzen wollen, kann das nur ein reiner
Männerverein werden. Das traut sich sonst keiner. Die Dreschflejel sind entstanden, wie schon erwähnt, aus den Kirmesburschen
Jahrgang 1962/63. Daraus entwickelten sich die Waldschlösschen Burschen Niedershausen (WBN blaue T-Shirts), die das Waldschlösschen Räumkommando
(WRK – rote T-Shirts Jahrgänge 1959-1961) als Pendant hatten. Angemerkt sei hier an dieser Stelle:
An die Leistungen des WRK kamen die WBN nie heran (500 Kisten Bier in 6 Monaten mit ca. 12 Menschen).
Jedoch organisierten sich die WBN-er besser, und ihr Aufgabengebiet war etwas weiter gefächert (was nicht unbedingt schwer war), z. B.:
- Weltrekordversuch im Bierfassrollen
- Weltrekordversuch im Badewanne voll Bier ziehen
- Kirmesorganisation

Daraus erfolgte bzw. resultierte dann die 1. Vereinsatzung
- Sinn und Zweck des Vereins
1. Förderung und Pflege des dörflichen Brauchtums
2. Der Jugend eine sinnvolle Freizeitgestaltung zu ermöglichen (wie das jetzt mit
Bierfass und Badewanne zusammenhängt muss auf einer Metaebene ausgearbeitet werden – ist aber möglich.
In der nachfolgenden Zeit, mit der Übernahme weiterer Aufgaben und Betreuung von dörflichem Brauchtum prägte sich der Begriff der „maskulinen Landfrauen“
Über diese Definition oder Begrifflichkeit hätte Alice Schwarzer, wenn sie es mitbekommen hätte, uns sehr wahrscheinlich in ihrer immer noch erscheinenden
Zeitschrift „Emma“ zerrissen.

Die Aufgabe das dörfliche Brauchtum zu pflegen und neu zu beleben haben die Dreschflejel immer wieder neu gezeigt. (Die Aufzählung erhebt nicht den Anspruch
der Vollständigkeit). Der Urschleim aller Aktivitäten war die Kirmes

1. ca. 30 Mitglieder organisierten über Jahre hinweg die Kirmes
1.a Kirmesvortanzversteigerung
1.b Freitags Kirmesbaumstellen beim Gasthaus Fornof
1.c freitags Disco
1.d Samstagmorgen, Kirmesbaumstellen beim Gasthaus Neu
1.e Samstagabend, abholen des Vortänzers und Vortanz
1.f Sonntag: Festgottesdienst, Festzug, anschl. Geselliges Beisammensein. Abends Tanz mit Verlosung
1.g Montag Frühschoppen open end
1.h Dienstag Kirmesbeerdigung
2. Dann wurde das Backhaus in Betrieb genommen, mittlerweile schon mehrfach restauriert.
3. Erntedankfest wird für die Gemeinde mit kochen bereichert.
4. Gaasefest
5. Traktorrallye
6. Mundartgottesdienste

Sinnvolle Freizeitgestaltung der Jugend – unvergessen:
1. Baseballspielen
2. Fußballspielen in England oder Treysa
3. Vereinsfahrten nach Pommelsbrunn, Aurich, Hindelang
4. Partnerschaftsbesuche in der Schweiz
5. Teilnahme an Hessentagen
6. Teilnahme am Kirchentag
7. Kooperation mit der hessischen Landjugend
8. Kooperation mit dem Ziegenzuchtverband
9. Arbeitseinsätze: Brot backen, Essen kochen, Hütte bauen, Holz machen und, und, und..
10. Durchführen von Seminaren zu den Themen: Obstbaumschnitt, Wasser, Kräutern
11. Besuch beim HR

Die Rechnung scheint aufzugehen, denn die Dreschflejel haben einen erheblichen Zugang von jungen Männern. Die Mitgliederzahl liegt derzeit bei 83, wobei davon fast
50% unter 30 Jahren alt sind. 20 Mitglieder sind 21 Jahre oder jünger. Der jüngste Dreschflejel ist 15 Jahre alt, der Älteste ist Runfried Schuster mit 71 Jahren.
Die Zukunft der Dreschflejel scheint gesichert, und ich hoffe wir feiern noch weitere dieser Geburtstage.
So ein Rückblick hört sich toll an, aber es gibt auch Schattenzeiten oder Schattenseiten und dunkle Stellen in der Vereinsgeschichte:
- So einfach, wie das vorhin dargestellt wurde, war das nicht mit der Abgabe der Kirmesorganisation. Das damalige Abstimmungsergebnis war eine
Pattsituation. Was dies bedeutet haben wir erst in der letzten kommunalen Abstimmung (Ablehnung des Mehrgenerationenhauses) erlebt.
Das die Kirmesorganisation abgelehnt wurde, war nicht das Problem. Viele der Mitglieder die für eine Abgabe der Kirmes stimmten, mit der
Argumentation: „Wir haben keine Lust mehr, diese Arbeit zu leisten!“ – tätigten noch im gleichen Jahr Dienst an der Kirmes -- nur für einen anderen Verein!
Das brachte erheblichen Unmut innerhalb unseren Reihen, denn es sah im Nachhinein so aus, als ob die Dreschflejel vereinspolitisch ausgebootet
wurden, und andere Vereine die Chance nutzten, um Geld zu verdienen. Was ja dann auch so geschah

- Der Vereinshüttenbau hätte beinahe den Verein gesplitet. Viele Bauherren ergeben viele Vorstellungen wie etwas realisiert werden sollte, und dies wurde
sehr heftig diskutiert. Zu viele Köche verderben manchmal den Brei.
- Die Frauenfrage brachte stets sehr differente Diskussionen an den Tag
- Der Brand der Hütte, der noch glimpflich ausging
- Projekte die ein Flop wurden
- Endwenden der Vereinsfahne
- Manch ein älterer Dreschflejel ist nicht bereit sich mit den jüngeren Mitgliedern auseinanderzusetzen
- Ideenwandel und Veränderungen bringen auch Verunsicherung bei dem Einen oder Anderen hervor.
- Der Eine oder Andere will Arbeitsleistungen aufrechnen, nach dem Motto: Der hat aber weniger getan als ich! Oder besser?
- Wer den Verein leitet, leidet oft unter dem Verein
- Sind wir kommerziell oder gemeinnützig?

Hierzu hat der neue Verwaltungsrat eine eindeutige Stellungnahme abgegeben, die mich persönlich erfreut und die ich begrüße:
„Die Dreschflejel sind gemeinnützig. Die Freude an der Sache geht vor dem Kommerz.“
All das sind die Dreschflejel.

Somit ein gutes Lernfeld für jüngere und ältere Mitglieder, um sich in der Gesellschaft zu positionieren und wieder zu finden.
Hier steht die Herausforderung für die Zukunft des Vereines. Schafft ein jedes Mitglied seine Fähigkeiten im Verein einzubringen,
will er das, und stellt er die Frage: „Was bringt es mir? – oder - Wo habe ich meinen Vorteil?“ in
den Hintergrund, dann besteht die Chance, dass es mit den Dreschflejel noch lang weitergeht, und wir
noch einige Feste gemeinsam feiern werden. Und an dieser Stelle möchte ich einmal den Leitsatz, der vor 25 Jahren von einem 25
Jahre aktiven Vereinsmitglied vor 25 Jahren ins Vereinsbuch eingetragen wurde, verlesen:

Unser Verein ist nichts Festes, Gewachsenes oder Fertiges, sondern etwas Werdendes, ein Versuch, eine Ahnung und Zukunft,
Wurf und Sehnsucht der Jugend Nach neuen Formen und Möglichkeiten Unser Verein ist nichts Festes, Gewachsenes oder Fertiges,
sondern etwas Werdendes, ein Versuch, eine Ahnung und Zukunft,
Wurf und Sehnsucht der Jugend Nach neuen Formen und Möglichkeiten

Unerklärlich ist, woher soviel philosophischer Tiefgang herkommt. Aber auch gutes Waldschlösschen Bier kann beflügeln, nicht nur Absinth.
Vieles wurde von mir zu viel erwähnt, und manches vergessen, aber bevor jetzt hier jemand einschläft und mit dem Kopf nach vorne auf den Tisch knallt, möchte ich jetzt
das Podium freigeben für frische und ermunternde Festreden und Lautatien der Ehrengäste.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit, und ich wünsche uns allen noch einen herrlichen, harmonischen Tag.
Ein Dank gehört an dieser Stelle auch den Helfern des Vereinsrings Niedershausen, die die Bewirtung übernommen haben.

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